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SPD - das soziale Barbing
 

Unsere Grundwerte – die Herausforderungen für die SPD im 21. Jahrhundert!

Allgemein


Festredner Dr. Gerhard Schmid bei seinem Vortrag.

Familienfest der Regensburger SPD zum 120. Gründungsjubiläum der BayernSPD in Reinhausen

„Einer Tradition treu zu sein, bedeutet, der Flamme treu zu sein und nicht der Asche.“ Dieser Satz des am Vorabend des Ausbruches des 1. Weltkrieges ermordeten, großen französischen Sozialistenführers Jean Jaurais stand als „Headline“ über der Jubiläumsfeier der Regensburger SPD-Familie am letzten September-Sonntag, um 12:00 Uhr vor der Gründungsstätte der BayernSPD in Reinhausen. Es war ein „High noon“ nicht mit Western, sondern mit flotter Blasmusik, bekannten Arbeiterliedern, beeindruckenden Reden und einer deftigen Brotzeit in den Räumen der benachbarten Arbeiterwohlfahrt, die mit ihrem Bezirksvorsitzenden Siegfried Depold vertreten war. Es war ein, ein schönes Geburtstagsgeschenk für die knapp 120 Gäste, bei denen Herz, Kopf und Bauch voll auf ihre Kosten kamen. Schöner konnte in ihren Augen der Start in das Wahljahr nicht sein.
Die Reihe der Redner führte die SPD-Stadtverbandsvorsitzende Margit Wild an. Die Landtagsabgeordnete ließ bei der Begrüßung trotz der langen Liste keine Langeweile aufkommen. Aufmerksame Zuhörer und Zuhörerinnen fand Rainer Ehm bei seinem Kurzvortrag über die Gründung der BayernSPD vor 120 Jahren im Saal des Schrödl-Gasthauses. Der ehemalige Vizepräsident des Europa-parlaments, Dr. Gerhard Schmid, beeindruckte und begeisterte mit seiner Festrede zu den
Sozialdemokratischen Grundwerten im 21. Jahrhundert. Bürgermeister Joachim Wolbergs, der SPD-Unterbezirksvorsitzende setzte in seinem Schlusswort noch einige nachdenkliche Akzente. Der Besitzerin des traditionsreichen Hauses, Frau Bronold, dankte er für die Unterstützung der Veranstaltung mit einem Blumenstrauß.
Gebannt folgten die zahlreichen Gäste dem Kurzvortrag von Rainer Ehm (s. Anlage) über die Gründungsgeschichte der BayernSPD vor 120 Jahren, deren Marsch durch die Tore, Türen und Instanzen der Gesellschaft und des Landes in Reinhausen seinen Anfang nahm. Er schilderte eindrucksvoll die Vorgeschichte und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der ersten Landeskonferenz der SPD.
Warum es sich lohnt, die sozialdemokratischen Grundwerte auch im 21. Jahrhundert als Herausforderung zu sehen, machte der Vizepräsident des Europaparlaments a. D., Dr. Gerhard Schmid in seiner knapp 25-minütigen Festrede deutlich. (Wortlaut s. Anlage) Ausgehend von Willy Brandt’s Botschaft kurz vor seinem Tod vor 120 Jahren, „Nichts kommt von selbst, und nur wenig ist von Dauer. Darum besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“, betonte Schmid, dass Ziele alleine nicht ausreichten, sondern man sie durchsetzen müsse. Deshalb: „Die SPD muss politisch gefechtsfähig bleiben!“ Für Sozialdemokraten sei Regieren aber auch kein Selbstzweck. Er zitierte wieder Willy Brandt: „Das ‚Wofür‘ ist die ethische Rechtfertigung für die Frage nach dem ‚Wie‘: Wie an die Machtkommen, wie an der Macht bleiben?“
Die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität bedingen einander und dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, betonte Gerhard Schmid weiter. Er ergänzte sie um einen vierten Grundwert, den Frieden. Besondere Herausforderungen sah er in drei Bereichen: Frieden und Sicherheit, Wirtschaft und Staat sowie Internet und Informationsgesellschaft. Lösungen für die aufgezeigten drei Problembereiche liesen sich nur zusammen mit anderen und international finden. Gerhard Schmid: „Wer heutzutage global wirken will, muss aber erst einmal die Europäer hinter eine Position bringen. Wer weltweit Grundwerte durchsetzen will, muss die EU nutzen und stärken. Wenn die SPD auf der Höhe der Zeit sein will, muss sie das erkennen. Lasst uns das künftig tun!
Der Unterbezirksvorsitzende und Bürgermeister Joachim Wolbergs zeigte sich begeistert über die beiden Redenvon Rainer Ehm und Dr. Gerhard Schmid. Besonders letztere enthalte wichtige Impulse für die politische Vertrauens-arbeit in den kommenden Jahren. Nachdem er auch dem Musiksextett „De Verkeadn“ ein dickes Lob gespendet hatte, lud er die Versammlung zur Brotzeit bei der Arbeiterwohlfahrt ein. Den Genossinnen und Genossen gab er abschließend den Rat eines Freundes mit: „Nimm das Leben wie es ist, aber mache es besser!“

 

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