Stadträtin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (2.v.l.) übergibt Planungsreferentin Christine Schimpfermann die Liste.
„Kennen Sie Magda Hagen oder Johanna Dachs? Nicht? Das wollen wir ändern!“ sagt Stadträtin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Zusammen mit einer Abordnung der SPD-Frauenorganisation AsF übergab sie an die Planungsreferentin Christine Schimpfermann eine Liste mit Vorschlägen für
Straßenbenennungen nach Frauen.
Der Planungsausschusses hatte am 27. März beschlossen, dass bei künftigen Straßenbenennungen der Anteil von Frauennamen deutlich erhöht werden soll. Die Stadträtinnen und Stadräte sind nun aufgefordert, Vorschläge einzureichen.
„Es ist ein Zeichen von Wertschätzung und Anerkennung, wenn ein Platz oder eine Straße nach einer Person benannt werden.“ meint Maltz- Schwarzfischer. „Bisher sind von den rund 1250 Straßen in Regensburg etwa 450 nach Männern benannt, nur 43 nach Frauen. Wir wissen, dass die Leistungen von Frauen in früheren Zeiten nicht wertgeschätzt wurden. Heute ist das, zumindest auf dem Papier, anders. Das soll auch öffentlich sichtbar werden.“ Die letzte Initiative in dieser Richtung unternahm die damalige Oberbürgermeisterin Christa Meier in den 1990er Jahren. Damals wurden 19 Straßen im Stadtteil Burgweinting nach Frauen benannt.
Von Annemarie Renger bis Marie Schandri
Auf der Vorschlagsliste der SPD- Frauen stehen 44 Namen. “Es war uns wichtig, dass neben berühmten Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen auch Frauen vorkommen, die für die Regensburger Stadtgesellschaft wichtig waren, wie zum Beispiel Lore Gollwitzer aus der
Evangelischen Frauenarbeit oder Maria Beer, die Radifrau.” Bei Politikerinnen ist die Auswahl nicht etwa auf SPD- Frauen beschränkt. Die FDP- Politikerin Elly Heuss- Knapp findet sich ebenso wie die CDU- Politikerin Helene Weber. Und wer waren nun Magda Hagen und Johanna Dachs? Dieses Geheimnis wollen die SPD- Frauen in einer kleinen Vortragsreihe lüften, die sie zur Zeit planen. “Wir wollen zeigen, wie interessant und oft ungewöhlich die Lebensläufe von vielen Frauen
waren und wie wichtig sie für unsere Gesellschaft waren.” meint Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Soviel aber sei verraten: Beide waren Pionierinnen der Regensburger Politik, eine auf Seiten der SPD, eine bei der CSU.
Planungsreferentin Christine Schimpfermann freut sich über die Vorschläge. “Wir sind zur Zeit dabei, die gesamte Vorschlagsliste für Straßenbenennungen zu überarbeiten.” sagt sie. “Dabei sind
uns die Vorschläge der SPD- Frauen hoch willkommen. Insbesondere bei der Benennung in künftigen Baugebieten kann ich mir gut vorstellen, Frauennamen als Motto zu nehmen.”
Auf dem Bild oben zu sehen sind v.l.n.r. Christel Wacht, Stadträtin Gertrud Maltz- Schwarzfischer, Planungsreferentin Christine Schimpfermann, Martina Schmid- Seyfferth